Seit fast einem Jahrzehnt arbeitet Franciscans International mit Franziskanern auf den Philippinen zusammen, die Gerechtigkeit für die Opfer des sogenannten „Kriegs gegen die Drogen“ fordern, in dessen Verlauf über 30.000 Menschen außergerichtlich getötet wurden. Die Menschenrechtsarbeit der Ordensschwestern und -brüder in diesem Land geht jedoch weit über ihre Forderungen nach Rechenschaftspflicht hinaus. Die anhaltenden Bemühungen der Behörden, groß angelegte Energie- und Infrastrukturprojekte zu entwickeln, bedrohen sowohl die Lebensgrundlage marginalisierter Gemeinschaften als auch die Umwelt. Im April besuchte FI betroffene Gemeinden auf den Inseln Luzon und Mindoro, um Informationen aus erster Hand zu sammeln und zusätzliche Möglichkeiten zu finden, ihre Probleme vor den Vereinten Nationen zu thematisieren.
Schutz der Verde-Insel-Passage
Die als „Amazonas des Ozeans“ bekannte Verde-Insel-Passage ist ein Hotspot der Artenvielfalt und Lebensgrundlage für Küstengemeinden. Dennoch plant die Regierung einen drastischen Ausbau der Infrastruktur für Flüssigerdgas (LNG) an ihren Küsten. FI traf sich mit Fischerinnen und Fischern in Santa Clara, einer Siedlung zwischen dem Hafen von Batangas und einem großen LNG-Terminal. Hier haben die Bewohnerinnen und Bewohner einen starken Rückgang der Fischfangmengen und einen Anstieg von Lungenerkrankungen festgestellt.



„Wenn die Natur mit Füßen getreten und ausgebeutet wird, wer ist davon betroffen? Es sind die Armen. Es sind die kleinen Leute, die leiden, wenn der Schwerpunkt auf großen Unternehmen liegt, denen es nur darum geht, sich selbst zu bereichern“, sagt Bruder Jose Rico OFMCap, eine bekannte Persönlichkeit in Santa Clara. “Sie haben diese Anlagen gebaut, um ganz Batangas mit Strom zu versorgen, aber die Menschen, die in ihrer Nähe leben, haben keinen Zugang zu Energie. Das ist ein großer Kontrast, ein Widerspruch.“
Das Risiko einer weiteren Entwicklung der Energieinfrastruktur in diesem Gebiet wurde im Februar 2023 deutlich, als ein Tanker mit 900.000 Litern Öl in der Meerenge kenterte. Auf Mindoro besuchte FI eine der Gemeinden, die am stärksten von der anschließenden Ölpest betroffen waren. Abgesehen von den Umweltschäden führte ein einjähriges Fischereiverbot aufgrund der Verschmutzung zu einer unsicheren Ernährungslage für über eine Million Menschen. Viele der Fischer haben die ihnen versprochenen finanziellen Entschädigungen nicht erhalten.



FI hat diese Probleme bereits in einer Stellungnahme an den UN-Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte angesprochen und dabei die tatsächlichen Kosten dieser Projekte hervorgehoben, die angeblich das Wirtschaftswachstum ankurbeln sollen. Unterdessen suchen Franziskaner auch nach alternativen Strategien. Während FI die Verde-Insel-Passage besuchte, war Bruder Edwin Gariguez OFM in Genf, um auf der Hauptversammlung einer großen Bank zu sprechen und Investoren dazu aufzufordern, ihre Finanzierungen für LNG-Projekte auf den Philippinen zurückzuziehen.
Rettung der Bucht von Manila
Viele dieser Bedenken spiegeln sich auch im Manila-Bay-Reclamation-Projekt wider, einem Plan zur Landgewinnung von über 100 Quadratkilometern Meer, um die chronische Verkehrsüberlastung der Hauptstadt zu bekämpfen. Die ökologischen Auswirkungen dieses Projekts sind gravierend, da die Landgewinnung marine Ökosysteme zerstören, die Ernährungssicherheit und die Lebensgrundlage der Bevölkerung durch geringere Fischfänge gefährden, den Meeresboden und die Küsteninfrastruktur schädigen und die Mangrovenwälder zerstören würde, die die Küsten vor Erosion und Überschwemmungen schützen. Unterdessen weigern sich die Fischergemeinden, die seit Generationen an den Ufern der Manila-Bucht leben, umzusiedeln.



Zusammen mit den Young Franciscan Advocates besuchte FI Talabo, wo die Bewohner unter zunehmendem Druck stehen, Umzugsangebote anzunehmen, und impliziten und expliziten Drohungen seitens der Behörden und der beteiligten Unternehmen ausgesetzt sind. 700 Familien wurden bereits zwangsweise umgesiedelt, um Platz für Landgewinnungsprojekte zu schaffen, wobei die Hälfte von ihnen noch keine Entschädigung erhalten hat. Einige Menschen, die sich freiwillig zum Umzug entschlossen hatten, wurden von der Küste weg umgesiedelt, wodurch sie von ihren traditionellen Einkommensquellen abgeschnitten wurden.
„Unsere Regierung hat die Vorstellung, dass ausländische Investitionen und Unternehmen diese großen Bauprojekte mit sich bringen, die ‚Entwicklung‘ bringen. Aber die Frage ist: Entwicklung für wen?“, sagt Lia Mai Torres, Geschäftsführerin des Center for Environmental Concerns. “Es ist keine Entwicklung für die Fischer, die dort leben. Es ist keine Entwicklung für die Menschen, die ihre Arbeitsplätze verlieren werden. Es ist ein Profitgeschäft für große Unternehmen, keine echte Entwicklung für die lokalen Gemeinschaften.“



Parallel zu diesen Besuchen nutzte FI die Gelegenheit, sich mit langjährigen Partnern aus der Zivilgesellschaft, Franziskanerprovinzialen und anderen Kirchenführern, darunter Kardinal Pablo Virgilio David, zu treffen. Gemeinsam werden wir diese Themen im Laufe des Jahres 2025 und darüber hinaus bei verschiedenen Menschenrechtsmechanismen der Vereinten Nationen zur Sprache bringen.
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