Unsere Geschichte

Geschichte von FI

Franziskaner wurden bereits früh in ihrer Geschichte beauftragt, eine kirchenweite Konsultation durchzuführen. Kein anderer religiöser Orden, so der Papst, hatte so weitreichende Verbindungen und tiefe Wurzeln in der ganzen Welt. Mehrere Jahrhunderte später erkannte Bruder Dionysius Mintoff (OFM), dass sich dieser Ansatz auch umkehren ließe: Wenn Franziskaner überall sind, könnten sie dann nicht auch die Stimmen der Ausgegrenzten gegenüber den Mächtigen erheben?

Die Samenkörner säen

Seine Idee stieß auf große Zustimmung bei der inzwischen verstorbenen Elizabeth Cameron von den Sisters of Saint Francis aus Clinton, Iowa. 1982 wandten sie sich erstmalig in einen Brief an ihre Schwestern und Brüder mit dem Vorschlag, dass die Franziskanerfamilie eine ständige Präsenz bei den Vereinten Nationen einrichten sollte.

Ihr Vorschlag stützte sich auch auf andere Aspekte der franziskanischen Geschichte. Der Hl. Franziskus selbst war ins Heilige Land gereist, um das Gespräch mit dem ägyptischen Sultan zu suchen. In einem Brief an die „Herrscher des Volkes“, den Franziskus anschließend schrieb, erinnerte er sie daran, dass auch sie „vor dem Herrn Rechenschaft ablegen müssen“ – was im 13. Jahrhundert analog dem heutigen Einfordern von Rechenschaftspflicht entsprach.

Die Grundlagen legen

Zu der Zeit, als Schwester Elisabeth und Bruder Dionysius ihren Brief abschickten, wuchs unter den Franziskaner*innen die Erkenntnis, dass die Herausforderungen, mit denen die lokale Gemeinschaft, in der sie lebten, konfrontiert war, keine Einzelfälle waren. Ihnen bei den Vereinten Nationen – und damit auf internationaler Ebene – Gehör zu verschaffen, wurde von vielen als logische Erweiterung der Arbeit angesehen, die die Kommissionen für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung leisteten. Ein interfamiliäres Komitee wurde gebildet mit dem Auftrag, dieses neue Amt einzurichten.

Die Franziskaner*innen standen mit ihren Plänen nicht allein da: Als die Brothers of Brooklyn diese Idee dem stellvertretenden UN-Generalsekretär Robert Muller vortrugen, fragte er nur: „Wieso hat es solange gedauert, bis Ihr hierher gelangt seid?“ Franciscans International wurde 1989 von der UN-Hauptabteilung für Presse und Information als Nichtregierungsorganisation (NGO) anerkannt, wobei bestätigt wurde, dass FI die Zielsetzung, das Engagement und die Mittel für eine nachhaltige Arbeit bei der UN hätte.

Ein gemeinsames Amt

FI eröffnete im Jahr 1990 sein erstes Büro in New York. Fünf Jahre später erhielt FI den „allgemeinen Beraterstatus“ (damals Kategorie I) beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen. Mit diesem Status wird anerkannt, dass eine Organisation große Teile der Gesellschaft in einer Vielzahl von Themenbereichen vertritt. Im Jahr 1997 gründete FI sein zweites Büro in Genf, wo heutzutage zum Großteil die Menschenrechtsarbeit der Vereinten Nationen stattfindet. Ein drittes Büro wurde 2008 in Bangkok eröffnet, um die regionalen Aktivitäten im Asien-Pazifik-Raum besser zu koordinieren.

Im Jahr 1999 verabschiedete die Konferenz der Franziskanischen Familie (CFF) eine neue Charta, die ihre Rolle als offizielle Fördererin der Organisation verbriefte und bestätigte, dass FI die katholische Franziskanerfamilie bei den Vereinten Nationen vertritt. Im Jahr 2005 wurde FI um eine neue ökumenische Dimension erweitert, als die Anglikanische Franziskanische Gemeinschaft erstmals im Internationalen Vorstand von FI vertreten war.

Sich neuen Herausforderungen stellen

FI wächst und entwickelt sich als Organisation weiter, um sicherzustellen, dass die Anliegen der globalen Franziskanerfamilie effektiv berücksichtigt und umgesetzt werden. Im Jahr 2013 wurde im Rahmen einer allgemeinen Neustrukturierung entschieden, das Büro in Bangkok zu schließen, damit FI seine Brückentätigkeit zwischen der Arbeit an der Basis und den Vereinten Nationen in New York und in Genf stärken könne. Dort sind wir die franziskanische Stimme bei den Vereinten Nationen.

Geschichte von FI

Franziskaner wurden bereits früh in ihrer Geschichte beauftragt, eine kirchenweite Konsultation durchzuführen. Kein anderer religiöser Orden, so der Papst, hatte so weitreichende Verbindungen und tiefe Wurzeln in der ganzen Welt. Mehrere Jahrhunderte später erkannte Bruder Dionysius Mintoff (OFM), dass sich dieser Ansatz auch umkehren ließe: Wenn Franziskaner überall sind, könnten sie dann nicht auch die Stimmen der Ausgegrenzten gegenüber den Mächtigen erheben?

Die Samenkörner säen

Seine Idee stieß auf große Zustimmung bei der inzwischen verstorbenen Elizabeth Cameron von den Sisters of Saint Francis aus Clinton, Iowa. 1982 wandten sie sich erstmalig in einen Brief an ihre Schwestern und Brüder mit dem Vorschlag, dass die Franziskanerfamilie eine ständige Präsenz bei den Vereinten Nationen einrichten sollte.

Ihr Vorschlag stützte sich auch auf andere Aspekte der franziskanischen Geschichte. Der Hl. Franziskus selbst war ins Heilige Land gereist, um das Gespräch mit dem ägyptischen Sultan zu suchen. In einem Brief an die „Herrscher des Volkes“, den Franziskus anschließend schrieb, erinnerte er sie daran, dass auch sie „vor dem Herrn Rechenschaft ablegen müssen“ – was im 13. Jahrhundert analog dem heutigen Einfordern von Rechenschaftspflicht entsprach.

Die Grundlagen legen

Zu der Zeit, als Schwester Elisabeth und Bruder Dionysius ihren Brief abschickten, wuchs unter den Franziskaner*innen die Erkenntnis, dass die Herausforderungen, mit denen die lokale Gemeinschaft, in der sie lebten, konfrontiert war, keine Einzelfälle waren. Ihnen bei den Vereinten Nationen – und damit auf internationaler Ebene – Gehör zu verschaffen, wurde von vielen als logische Erweiterung der Arbeit angesehen, die die Kommissionen für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung leisteten. Ein interfamiliäres Komitee wurde gebildet mit dem Auftrag, dieses neue Amt einzurichten.

Die Franziskaner*innen standen mit ihren Plänen nicht allein da: Als die Brothers of Brooklyn diese Idee dem stellvertretenden UN-Generalsekretär Robert Muller vortrugen, fragte er nur: „Wieso hat es solange gedauert, bis Ihr hierher gelangt seid?“ Franciscans International wurde 1989 von der UN-Hauptabteilung für Presse und Information als Nichtregierungsorganisation (NGO) anerkannt, wobei bestätigt wurde, dass FI die Zielsetzung, das Engagement und die Mittel für eine nachhaltige Arbeit bei der UN hätte.

Ein gemeinsames Amt

FI eröffnete im Jahr 1990 sein erstes Büro in New York. Fünf Jahre später erhielt FI den „allgemeinen Beraterstatus“ (damals Kategorie I) beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen. Mit diesem Status wird anerkannt, dass eine Organisation große Teile der Gesellschaft in einer Vielzahl von Themenbereichen vertritt. Im Jahr 1997 gründete FI sein zweites Büro in Genf, wo heutzutage zum Großteil die Menschenrechtsarbeit der Vereinten Nationen stattfindet. Ein drittes Büro wurde 2008 in Bangkok eröffnet, um die regionalen Aktivitäten im Asien-Pazifik-Raum besser zu koordinieren.

Im Jahr 1999 verabschiedete die Konferenz der Franziskanischen Familie (CFF) eine neue Charta, die ihre Rolle als offizielle Fördererin der Organisation verbriefte und bestätigte, dass FI die katholische Franziskanerfamilie bei den Vereinten Nationen vertritt. Im Jahr 2005 wurde FI um eine neue ökumenische Dimension erweitert, als die Anglikanische Franziskanische Gemeinschaft erstmals im Internationalen Vorstand von FI vertreten war.

Sich neuen Herausforderungen stellen

FI wächst und entwickelt sich als Organisation weiter, um sicherzustellen, dass die Anliegen der globalen Franziskanerfamilie effektiv berücksichtigt und umgesetzt werden. Im Jahr 2013 wurde im Rahmen einer allgemeinen Neustrukturierung entschieden, das Büro in Bangkok zu schließen, damit FI seine Brückentätigkeit zwischen der Arbeit an der Basis und den Vereinten Nationen in New York und in Genf stärken könne. Dort sind wir die franziskanische Stimme bei den Vereinten Nationen.

Die Franziskanische Familie

Franziskanerschwestern und -brüder bilden eine große und vielfältige Familie. Seit den Zeiten des Hl. Franziskus und der Hl. Klara haben sie im Laufe der Geschichte verschiedene Wege gefunden, ihr Leben und ihre Gemeinschaften so zu gestalten, um „das heilige Evangelium zu beobachten“.

Formal haben diese verschiedenen Zweige und Traditionen ihr gemeinsames Dach in der Konferenz der Franziskanischen Familie (CFF), die sich zusammensetzt aus den Generalministern der ersten Orden, des Regulierten Dritten Ordens und des franziskanischen Säkularordens (OFS) sowie dem Vorsitzenden der Internationalen Franziskanischen Konferenz der Schwestern und Brüder des Regulierten Dritten Ordens.

Die CFF unterstützt Franciscans International finanziell als ihre offizielle Vertretung bei den Vereinten Nationen. Sie ernennt auch den Internationalen Vorstand von FI, der wiederum aus den verschiedenen franziskanischen Zweigen besteht.  Die anglikanischen Franziskanergemeinschaften sind zwar nicht Mitglieder in der CFF, gehören aber FI und dem Internationalen Vorstand an.

Die Franziskanische Familie

Franziskanerschwestern und -brüder bilden eine große und vielfältige Familie. Seit den Zeiten des Hl. Franziskus und der Hl. Klara haben sie im Laufe der Geschichte verschiedene Wege gefunden, ihr Leben und ihre Gemeinschaften so zu gestalten, um „das heilige Evangelium zu beobachten“.

Formal haben diese verschiedenen Zweige und Traditionen ihr gemeinsames Dach in der Konferenz der Franziskanischen Familie (CFF), die sich zusammensetzt aus den Generalministern der ersten Orden, des Regulierten Dritten Ordens und des franziskanischen Säkularordens (OFS) sowie dem Vorsitzenden der Internationalen Franziskanischen Konferenz der Schwestern und Brüder des Regulierten Dritten Ordens.

Die CFF unterstützt Franciscans International finanziell als ihre offizielle Vertretung bei den Vereinten Nationen. Sie ernennt auch den Internationalen Vorstand von FI, der wiederum aus den verschiedenen franziskanischen Zweigen besteht.  Die anglikanischen Franziskanergemeinschaften sind zwar nicht Mitglieder in der CFF, gehören aber FI und dem Internationalen Vorstand an.

Franziskanertum und Menschenrechte

Inspiriert vom Vermächtnis des Hl. Franziskus und der Hl. Klara von Assisi haben sich im Laufe der Geschichte unzählige Menschen – sowohl Laien als auch Ordensleute – verpflichtet, Menschen, die am Rande der Gesellschaft oder in Armut leben, zu dienen und mit ihnen zu arbeiten.

Heute reicht ihr Einsatz bis zu den Vereinten Nationen, wo sie durch Franciscans International vertreten sind. Unsere Arbeit gründet sich auf der Tradition und Spiritualität sowohl der katholischen als auch der anglikanischen Franziskanergemeinschaften und ihrem Einklang mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.

Das Fundament unserer Arbeit

Die Katholische Soziallehre unterstreicht die Würde einer Person als Grundlage, auf der ihre unveräußerlichen Rechte gefördert und verteidigt werden. Gemäß den Lehren der Kirche ist die Förderung und der Schutz der Menschenrechte eine religiöse Pflicht für alle Katholik*innen.

In der anglikanischen Tradition ist das Evangelium nicht nur die Verkündung der Erlösung und Erneuerung jedes Einzelnen, sondern auch die Erneuerung der Gesellschaft – das Ende der Ungerechtigkeit und die Wiederherstellung der richtigen Beziehung zu Gott, zwischen den Menschen, und zwischen der Menschheit und der Schöpfung.

Als Franziskaner*innen stützen wir unsere Arbeit im Bereich der Menschenrechte auch auf unser Charisma und unsere Werte von Minderheit, Geschwisterlichkeit, Gerechtigkeit, Versöhnung, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Unsere Werte bedingen sich gegenseitig und bauen aufeinander auf. Wir reagieren auf die Herausforderungen unserer heutigen Zeit, indem wir hinsehen, beurteilen und handeln, um die Menschenwürde und Umweltgerechtigkeit zu schützen und einzufordern.

Unsere Spiritualität und unser Charisma

Das Streben nach sozialer Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung war schon immer eine der Prioritäten von Franziskanerinnen und Franziskanern. Natürliches Vorbild hierfür ist das Leben des Heiligen Franziskus und der Heiligen Klara und die Bewegung, die sie durch ihr Leben gemäß des Evangeliums inspiriert haben.

Franziskus‘ Liebe zu Jesus veranlasste ihn, öffentlich zu predigen und sich der Sorgen anderer anzunehmen. Er kümmert sich um die Aussätzigen, die Armen und die Ausgegrenzten, und erkannte die Gegenwart Christi in ihnen an. Franziskus verkündete Gottes Liebe und Frieden und bemühte sich um Aussöhnung zwischen Konfliktparteien. Er nahm Gottes Liebe und Schönheit in der gesamten Schöpfung wahr, und sein Leben war geprägt von intensiven religiösen Erfahrungen, die ihn tiefer in das Geheimnis Gottes eintauchen ließen.

Die Begegnung zwischen Franziskus und dem Aussätzigen gilt als eine der Begebenheiten, die den Beginn seines inneren Wandels und seiner Umkehr prägten. Er überwand seine Empfindungen von Abscheu und Vorurteilen gegenüber dem Aussätzigen und entschied sich damit, in Solidarität mit den Armen, Kranken und Bedürftigen zu leben.

Dass er sich der Aussätzigen annahm – was damals eine radikale Aktion war –, war ein entscheidender Schritt für das spirituelle Wachstum von Franziskus und sein Verständnis für seine eigene Mission. Indem er sie umarmte, erkannte Franziskus, dass die Menschenwürde immer geachtet und geschützt werden muss. Dies war auch das erste Samenkorn für sein späteres Verständnis der gemeinsamen Geschwisterlichkeit mit der gesamten Schöpfung, wie er sie bekanntermaßen im Sonnengesang beschrieben hat.

Als Franziskus vor acht Jahrhunderten diesen Text schrieb, tat er dies nicht unbedingt als Reaktion auf eine Umweltkrise. Für ihn ging es um kosmische Geschwisterlichkeit – die Vorstellung, dass wir alle von Gott geschaffene Schwestern und Brüder sind und dass wir eine moralische Verantwortung haben, als Fürsprecher für die Umwelt aufzutreten. Als Franziskaner*innen ist die Bewahrung der Umwelt und das Eintreten für Klimagerechtigkeit Teil unseres Charismas und unserer Spiritualität. Es ist die Art und Weise, wie wir leben.

Dieses Verständnis der universellen Geschwisterlichkeit und der Achtung der Menschenwürde spiegelt sich auch im Streben von Franziskus nach Frieden, Gewaltlosigkeit und Dialog wider. Im Jahr 1219 reiste Franziskus nach Ägypten, wo er während des fünften Kreuzzugs versuchte, Frieden zwischen Muslimen und Christen zu vermitteln.

Die Betonung der Franziskaner*innen und Klarissen auf Minoritas wird freudig und dynamisch im aktiven Engagement mit der Welt gelebt, um gegenseitigen Wandel zu bewirken. Franziskaner*in zu sein – als „minderer“ Bruder oder „mindere“ Schwester „freiwillig arm“ zu sein – bedeutet, in Beziehung zu stehen zu denjenigen, die in Unterdrückung, Ausgrenzung und Ungerechtigkeit leben, statt sich von ihnen abzusondern.

Unsere Werte und die Vereinten Nationen

Frieden, Würde und Gleichheit sind auch zentrale Element der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Bei den Vereinten Nationen bildet dieses Dokument die Grundlage für ein einzigartiges System an internationalen Standards und Verfahren. Dieses System hilft uns, Gerechtigkeit für Menschenrechtsverletzungen einzufordern und eine bessere Welt für alle zu schaffen. Es wird zunehmend anerkannt, dass die Bewahrung unseres gemeinsamen Hauses ein grundlegender Bestandteil dieses Ansatzes ist.

Das Engagement der Franziskaner*innen für soziale Gerechtigkeit und die heilige Würde jeder Person steht in engem Zusammenhang mit diesen Werten und Standards. Die UN ist ein Ort, an dem wir uns versammeln, unsere Differenzen überwinden, Rechenschaftspflicht einfordern und Lösungen für gemeinsame Herausforderungen erarbeiten können. Dort sind Franziskaner*innen präsent, um Brücken mit Gemeinschaften an der Basis zu bauen und den Stimmen derer Aufmerksamkeit zu verschaffen, die nicht gehört werden. Mit den Menschenrechten als unserem Werkzeug streben wir eine fairere und gerechtere Welt an.

Franziskanertum und Menschenrechte

Inspiriert vom Vermächtnis des Hl. Franziskus und der Hl. Klara von Assisi haben sich im Laufe der Geschichte unzählige Menschen – sowohl Laien als auch Ordensleute – verpflichtet, Menschen, die am Rande der Gesellschaft oder in Armut leben, zu dienen und mit ihnen zu arbeiten.

Heute reicht ihr Einsatz bis zu den Vereinten Nationen, wo sie durch Franciscans International vertreten sind. Unsere Arbeit gründet sich auf der Tradition und Spiritualität sowohl der katholischen als auch der anglikanischen Franziskanergemeinschaften und ihrem Einklang mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.

Das Fundament unserer Arbeit

Die Katholische Soziallehre unterstreicht die Würde einer Person als Grundlage, auf der ihre unveräußerlichen Rechte gefördert und verteidigt werden. Gemäß den Lehren der Kirche ist die Förderung und der Schutz der Menschenrechte eine religiöse Pflicht für alle Katholik*innen.

In der anglikanischen Tradition ist das Evangelium nicht nur die Verkündung der Erlösung und Erneuerung jedes Einzelnen, sondern auch die Erneuerung der Gesellschaft – das Ende der Ungerechtigkeit und die Wiederherstellung der richtigen Beziehung zu Gott, zwischen den Menschen, und zwischen der Menschheit und der Schöpfung.

Als Franziskaner*innen stützen wir unsere Arbeit im Bereich der Menschenrechte auch auf unser Charisma und unsere Werte von Minderheit, Geschwisterlichkeit, Gerechtigkeit, Versöhnung, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Unsere Werte bedingen sich gegenseitig und bauen aufeinander auf. Wir reagieren auf die Herausforderungen unserer heutigen Zeit, indem wir hinsehen, beurteilen und handeln, um die Menschenwürde und Umweltgerechtigkeit zu schützen und einzufordern.

Unsere Spiritualität und unser Charisma

Das Streben nach sozialer Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung war schon immer eine der Prioritäten von Franziskanerinnen und Franziskanern. Natürliches Vorbild hierfür ist das Leben des Heiligen Franziskus und der Heiligen Klara und die Bewegung, die sie durch ihr Leben gemäß des Evangeliums inspiriert haben.

Franziskus‘ Liebe zu Jesus veranlasste ihn, öffentlich zu predigen und sich der Sorgen anderer anzunehmen. Er kümmert sich um die Aussätzigen, die Armen und die Ausgegrenzten, und erkannte die Gegenwart Christi in ihnen an. Franziskus verkündete Gottes Liebe und Frieden und bemühte sich um Aussöhnung zwischen Konfliktparteien. Er nahm Gottes Liebe und Schönheit in der gesamten Schöpfung wahr, und sein Leben war geprägt von intensiven religiösen Erfahrungen, die ihn tiefer in das Geheimnis Gottes eintauchen ließen.

Die Begegnung zwischen Franziskus und dem Aussätzigen gilt als eine der Begebenheiten, die den Beginn seines inneren Wandels und seiner Umkehr prägten. Er überwand seine Empfindungen von Abscheu und Vorurteilen gegenüber dem Aussätzigen und entschied sich damit, in Solidarität mit den Armen, Kranken und Bedürftigen zu leben.

Dass er sich der Aussätzigen annahm – was damals eine radikale Aktion war –, war ein entscheidender Schritt für das spirituelle Wachstum von Franziskus und sein Verständnis für seine eigene Mission. Indem er sie umarmte, erkannte Franziskus, dass die Menschenwürde immer geachtet und geschützt werden muss. Dies war auch das erste Samenkorn für sein späteres Verständnis der gemeinsamen Geschwisterlichkeit mit der gesamten Schöpfung, wie er sie bekanntermaßen im Sonnengesang beschrieben hat.

Als Franziskus vor acht Jahrhunderten diesen Text schrieb, tat er dies nicht unbedingt als Reaktion auf eine Umweltkrise. Für ihn ging es um kosmische Geschwisterlichkeit – die Vorstellung, dass wir alle von Gott geschaffene Schwestern und Brüder sind und dass wir eine moralische Verantwortung haben, als Fürsprecher für die Umwelt aufzutreten. Als Franziskaner*innen ist die Bewahrung der Umwelt und das Eintreten für Klimagerechtigkeit Teil unseres Charismas und unserer Spiritualität. Es ist die Art und Weise, wie wir leben.

Dieses Verständnis der universellen Geschwisterlichkeit und der Achtung der Menschenwürde spiegelt sich auch im Streben von Franziskus nach Frieden, Gewaltlosigkeit und Dialog wider. Im Jahr 1219 reiste Franziskus nach Ägypten, wo er während des fünften Kreuzzugs versuchte, Frieden zwischen Muslimen und Christen zu vermitteln.

Die Betonung der Franziskaner*innen und Klarissen auf Minoritas wird freudig und dynamisch im aktiven Engagement mit der Welt gelebt, um gegenseitigen Wandel zu bewirken. Franziskaner*in zu sein – als „minderer“ Bruder oder „mindere“ Schwester „freiwillig arm“ zu sein – bedeutet, in Beziehung zu stehen zu denjenigen, die in Unterdrückung, Ausgrenzung und Ungerechtigkeit leben, statt sich von ihnen abzusondern.

Unsere Werte und die Vereinten Nationen

Frieden, Würde und Gleichheit sind auch zentrale Element der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Bei den Vereinten Nationen bildet dieses Dokument die Grundlage für ein einzigartiges System an internationalen Standards und Verfahren. Dieses System hilft uns, Gerechtigkeit für Menschenrechtsverletzungen einzufordern und eine bessere Welt für alle zu schaffen. Es wird zunehmend anerkannt, dass die Bewahrung unseres gemeinsamen Hauses ein grundlegender Bestandteil dieses Ansatzes ist.

Das Engagement der Franziskaner*innen für soziale Gerechtigkeit und die heilige Würde jeder Person steht in engem Zusammenhang mit diesen Werten und Standards. Die UN ist ein Ort, an dem wir uns versammeln, unsere Differenzen überwinden, Rechenschaftspflicht einfordern und Lösungen für gemeinsame Herausforderungen erarbeiten können. Dort sind Franziskaner*innen präsent, um Brücken mit Gemeinschaften an der Basis zu bauen und den Stimmen derer Aufmerksamkeit zu verschaffen, die nicht gehört werden. Mit den Menschenrechten als unserem Werkzeug streben wir eine fairere und gerechtere Welt an.

Franziskaner*innen bei den Vereinten Nationen

Franciscans International arbeitet auf verschiedene Weise mit den Vereinten Nationen zusammen, um sicherzustellen, dass die Zeugnisse von Franziskanerinnen und Franziskanern von der internationalen Gemeinschaft gehört werden. Dazu gehört, Schwestern und Brüder für gemeinsame Interventionen nach Genf oder New York einzuladen. Hier können wir Treffen mit Diplomaten, UN-Angehörigen und anderen Beteiligten ermöglichen. Mit Unterstützung von FI können sie bei UN-Sitzungen auch direkt zu Wort kommen, um die Anliegen der marginalisierten Gemeinschaften, mit denen sie zusammenarbeiten, aufzuzeigen.

Franziskaner*innen bei den Vereinten Nationen

Franciscans International arbeitet auf verschiedene Weise mit den Vereinten Nationen zusammen, um sicherzustellen, dass die Zeugnisse von Franziskanerinnen und Franziskanern von der internationalen Gemeinschaft gehört werden. Dazu gehört, Schwestern und Brüder für gemeinsame Interventionen nach Genf oder New York einzuladen. Hier können wir Treffen mit Diplomaten, UN-Angehörigen und anderen Beteiligten ermöglichen. Mit Unterstützung von FI können sie bei UN-Sitzungen auch direkt zu Wort kommen, um die Anliegen der marginalisierten Gemeinschaften, mit denen sie zusammenarbeiten, aufzuzeigen.

Spirituelle Reflektionen

Die franziskanischen Werte stehen in engem Zusammenhang mit den in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verankerten Werten. In diesen Publikationen reflektieren wir die Wurzeln und spirituellen Dimensionen unserer Arbeit bei den Vereinten Nationen.

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