Unterstützung indigener Gemeinschaften in Guatemala

In Guatemala sind indigene Völker, die fast die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, weiterhin systematischer Rassendiskriminierung und tiefgreifenden Ungleichheiten ausgesetzt. Sie haben nur eingeschränkten Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildung und politischer Vertretung, während das Land ihrer Vorfahren durch Rohstoffindustrie und großflächige Agrarwirtschaft bedroht ist.

In diesem Jahr wird Guatemala vom UN-Ausschuss für die Beseitigung der Rassendiskriminierung (CERD) überprüft. Franciscans International erkannte dies als einen kritischen Moment, um die Stimmen der Ureinwohner zu stärken und die Rechenschaftspflicht des Staates zu fordern, und reiste in das Land, um einen Workshop über die Beteiligung am CERD-Prozess zu leiten.

Kapazitätsaufbau für indigene Führungskräfte

Drei Tage lang versammelten sich Vertreter von Maya-Organisationen und anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen in einem kleinen Hotel in Guatemala-Stadt. Sie tauschten ihr Wissen und ihre Erfahrungen aus und erfuhren, wie sie ihre Anliegen über das UN-System vorantreiben können. „In Guatemala gibt es Rassendiskriminierung, weil man arm ist, weil man indigen ist und weil man eine Frau ist“, bemerkte einer der Teilnehmer.

Im Rahmen der Schulung wählten die Teilnehmer Themenbereiche aus, auf die sie sich bei der Erstellung eines gemeinsamen Alternativberichts konzentrieren wollten, der dem CERD vorgelegt werden soll. Zu den wichtigsten Anliegen gehörten Landrechte, Umweltschutz und der Schutz der natürlichen Ressourcen.

„Wir müssen Mutter Erde als Subjekt der Menschenrechte betrachten“, sagte ein Vertreter von CODECA, einer von Indigenen und Kleinbauern geführten Organisation. „Wenn wir unsere Mutter Erde nicht verteidigen, zerstören wir unser gemeinsames Zuhause.“

An dem Workshop nahmen auch Vertreter des Büros des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) teil, die wertvolle Einblicke und bewährte Verfahren lieferten. Der nächste Schritt wird die Fertigstellung des Alternativberichts sein, der dem CERD im Laufe dieses Jahres vorgelegt werden soll.

Erkundungsmission in El Estor

Vor der Abreise aus Guatemala reiste unser Team nach El Estor, einer Stadt am Ufer des Izabal-Sees, dem größten See des Landes. Die Region ist für ihre üppige Landschaft und ihren mineralreichen Boden bekannt und seit Jahrzehnten Schauplatz von Landstreitigkeiten.

Im Zentrum des Konflikts steht die Bergbauindustrie. Seit Jahren bauen transnationale Unternehmen in diesen Gebieten Rohstoffe ab, oft auf Kosten der lokalen Bevölkerung.

Die Branche wird mit Umweltzerstörung, Zwangsumsiedlungen und gewaltsamer Unterdrückung des Widerstands der indigenen Bevölkerung in Verbindung gebracht.

Die Landrechte sind ein besonderes Anliegen der lokalen Gemeinschaften. Insgesamt wurden rund um El Estor fast 385 Quadratkilometer als Bergbaukonzession vergeben und in mehrere „Lotes“ (Grundstücke) aufgeteilt.

Wir trafen uns mit den Bewohnern von Lote 9, die seit Jahrzehnten darum kämpfen, das rechtmäßige Eigentum an ihrem Land zu sichern. Obwohl sie alle erforderlichen Zahlungen geleistet hatten, wurde ihnen nie ein Landtitel ausgestellt. Infolgedessen wurden sie zwangsumgesiedelt, schikaniert und ihre Lebensmittel und Wasserquellen wurden verunreinigt.

„Sehen Sie sich die Kinder hier an. Wo sollen sie sonst hin?“, fragte ein Bewohner.

Nach jahrelangen Rechtsstreitigkeiten entschied der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte im Dezember 2023, dass Guatemala die Rechte der Gemeinschaft verletzt habe, und ordnete an, dass die Regierung ihnen innerhalb von sechs Monaten ihre Landtitel ausstellen müsse. Bis heute wartet die Gemeinschaft jedoch noch immer.

Warum es wichtig ist

Die Situation in Guatemala unterstreicht ein umfassenderes globales Muster: Indigene Gemeinschaften verteidigen ihr Land gegen mächtige wirtschaftliche Interessen, oft unter großem persönlichem Risiko. Um ihre Rechte zu schützen, setzen sich indigene Landverteidiger Einschüchterung und Kriminalisierung aus – insbesondere in Guatemala, wo das Rechtssystem von Partikularinteressen vereinnahmt wurde.

Unsere Ländermission zielte darauf ab, diese Gemeinschaften zu unterstützen, indem wir dafür sorgten, dass ihre Stimmen auf internationaler Ebene Gehör finden, insbesondere im Rahmen der bevorstehenden CERD-Überprüfung. Darüber hinaus wird sich FI weiterhin für ein rechtsverbindliches Instrument zur Regulierung transnationaler Unternehmen einsetzen, damit die Rechte der Ureinwohner und die Umweltgerechtigkeit nicht im Namen des Profits geopfert werden.

Dies ist eine automatische Übersetzung. Wir entschuldigen uns für eventuelle Fehler, die dadurch entstanden sind. Im Falle von Abweichungen ist die englische Fassung maßgebend.